Die Diagnose Borderline F60.31, bekam ich im März 2010, während einer ambulanten Klinik Behandlung, kurz vor meinem ersten Aufenthalt in einem psychiatrischen Krankenhaus. Der stationäre Aufenthalt im Krankenhaus, war zu dem Zeitpunkt unumgänglich, auf Grund unerträglicher Panikattacken, Depressionen und Suizidgedanken.
Meine Begleiterkrankungen:
- Depression
- generalisierte Angsterkrankung
- Essstörungen
- Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
- Substanzmittelmissbrauch, Abhängigkeitserkrankungen
- chronische, zum Teil körperlich aber auch psychisch bedingte Schmerzen und Beschwerden z.B. Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Nervenschmerzen und Gelenkschmerzen.
Zurückschauend auf meinen bisherigen
Lebenslauf, kann ich sagen, dass die vorhandenen Begleiterkrankungen
die Diagnose der Primärstörung anscheinend erschwert haben und
darum die Borderline Erkrankung, trotz diverser Therapien, erst so
spät in meinem Leben erfasst wurde.
Ein weiterer Aspekt war sicherlich, die
besonders in meinem familiären Umfeld lebensnotwendige Maske der
Gefühllosigkeit, Verschlossenheit und das daraus resultierende
Unvermögen, meinen Leidensweg in Worte zu fassen. Manches war für
mich lange Zeit nicht artikulierbar.
Ebenso war ich überwiegend sehr gut
darin, jedenfalls ist dies mein subjektiver Eindruck, in meinem
jugendlichen Freundeskreis und Umfeld, die Maske der „Normalität“
einigermaßen aufrecht zu erhalten und das meiste mit einem Lächeln
zu überspielen. Nur selten bekam diese Fassade Risse. Erst im laufe
meines Erwachsenen Lebens, bröckelte diese Fassade immer mehr, wegen
der sich verschlimmernden Symptome, hauptsächlich waren das
unerträglichen Panikattacken, Depressionen, Gefühlsinstabilität
und eine kaum zu ertragende Gefühlsintensität.
Seit der gesicherten Diagnose
Borderline, beziehungsweise der Emotional Instabilen
Persönlichkeitsstörung, wie es heute genannt wird, habe ich einen
langen, schweren Weg zurück gelegt. Die Diagnose war für
mich das Behelfswerkzeug und der ausschlaggebende Wegweiser, um
endlich die passenden Therapieformen in Anspruch nehmen und mit dieser Hilfe wirkliche Fortschritte für mich erarbeiten zu
können.