Was
ist eine Borderline-Störung?
Die
Borderline-Persönlichkeitsstörung, auch emotional instabile
Persönlichkeitsstörung des Borderline Typs genannt, abgekürzt BPS,
gehört zur Gruppe der emotional instabilen Persönlichkeitsstörungen.
Der
Begriff Borderline wurde 1884 von dem englischen Psychiater C.H.
Hughes für Störungsbilder eingeführt, die sich nicht eindeutig in
die damals vorherrschenden Haupt-Kategorien Neurosen und Psychosenn
einordnen ließen. Später
wurde erkannt, dass diese Störungen in ihrer Gesamtheit zu sehen
ist. Der Begriff Borderline hatte somit seine Bedeutung verloren,
wurde aber trotzdem beibehalten.
Borderline
zeigt sich facettenreich. Nicht jeder mit der Diagnose verhält sich
gleich, es gibt unterschiedliche Ausprägungen. Obwohl alle
Betroffenen die gleiche Diagnose haben, ist jeder Mensch ein
Individuum und die Problematiken können deshalb ganz unterschiedlich
gelagert sein. Viele Symptome ergeben ein buntes Bild.
Die
emotional instabile Persönlichkeitsstörung, wird oft mit
Selbstverletzendem Verhalten in Zusammenhang gebracht, aber nicht
jeder Borderliner ritzt oder verletzt sich sichtbar und nicht jeder
mit selbstverletzendem Verhalten, ist von der Borderline
Persönlichkeitsstörung betroffen.
Borderline
kommt selten bis gar nicht alleine vor. Mit der Borderline Störung
werden in der Regel auch andere psychische Störungen und
Begleiterkrankungen diagnostiziert. Das gleichzeitige Vorkommen von
körperlichen und psychischen Erkrankungen, kann die Diagnose
erschweren und zu schlechteren Behandlungserfolgen der jeweils
einzelnen Erkrankungen führen.
Die am
häufigsten festgestellten Begleiterkrankungen sind:
- Depressionen
- Substanzmittelmissbrauch oder Abhängigkeitserkrankungen
- Angststörungen
- Essstörungen
- Zwangsstörungen
- Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
- AD(H)S
- Andere Persönlichkeitsstörungen
Merkmale
einer Borderline-Persönlichkeitsstörung:
Borderline Betroffene sind emotional sehr verletzbar, sie reagieren oft heftig und unmittelbar. Sie haben Probleme damit, ihre Gefühle zu regulieren, die Gefühlslage ist sehr wechselhaft, Gefühle können oft nicht umfassen wahr genommen oder eingeordnet werden. Es können Phasen starker Erregung, Angst, Verzweiflung und Wut auftreten, die von den Betroffenen kaum reguliert werden können, unerträgliche Anspannungszustände sind die Folge.
Borderline Betroffene sind emotional sehr verletzbar, sie reagieren oft heftig und unmittelbar. Sie haben Probleme damit, ihre Gefühle zu regulieren, die Gefühlslage ist sehr wechselhaft, Gefühle können oft nicht umfassen wahr genommen oder eingeordnet werden. Es können Phasen starker Erregung, Angst, Verzweiflung und Wut auftreten, die von den Betroffenen kaum reguliert werden können, unerträgliche Anspannungszustände sind die Folge.
Die meisten Menschen mit
Borderline blicken auf traumatische Erlebnisse in der Kindheit und
Jugend zurück, in einer nicht wohlwollenden Umwelt wurden ihre
Gefühle häufig missachtet, heruntergespielt, tabuisiert oder als
falsch zurückgewiesen.
Von einer BPS wird gesprochen, wenn mindestens 5. der folgenden Merkmale vorhanden sind:
Die Informationen sind eine Zusammenfassung der Kriterien aus dem amerikanischen psychiatrischen Diagnoseschema DSM IV, dem zweiten gebräuchlichen Diagnosesystem im deutschsprachigen Raum neben dem ICD-10.
Von einer BPS wird gesprochen, wenn mindestens 5. der folgenden Merkmale vorhanden sind:
Die Informationen sind eine Zusammenfassung der Kriterien aus dem amerikanischen psychiatrischen Diagnoseschema DSM IV, dem zweiten gebräuchlichen Diagnosesystem im deutschsprachigen Raum neben dem ICD-10.
- Ein Muster von instabilen, aber intensiven zwischenmenschlichen Beziehungen, die sich durch einen Wechsel zwischen den beiden Extremen der Idealisierung und Abwertung auszeichnen.
- Impulsivität in mindestens zwei potentiell selbstbeschädigenden Bereichen. Zum Beispiel Geldausgeben, Sex, Substanzmissbrauch, rücksichtsloses Fahren, Fressanfälle.
- Instabilität im affektiven Bereich, die durch ausgeprägte Stimmungsschwankungen gekennzeichnet ist. Zum Beispiel starke episodische Niedergeschlagenheit, Depression, Reizbarkeit oder Angst.
- Übersteigert starke Wut oder Schwierigkeiten, Wut oder Ärger zu kontrollieren. Zum Beispiel häufige Wutausbrüche, andauernder Ärger, wiederholte Prügeleien.
- Wiederholte Selbstmordandeutungen, Suiziddrohungen oder Suizidversuche und selbstschädigendes oder selbstverletzdendes Verhalten.
- Identitätsstörungen, eine ausgeprägte und andauernde Instabilität im Selbstbild oder in der Selbstwahrnehmung.
- Chronisches Gefühl der Leere oder auch Langeweile.
- Verzweifeltes Bemühen, ein reales oder imaginäres Alleinsein zu verhindern oder zu vermeiden. Unfähigkeit alleine zu sein.
- Vorübergehende stressabhängige oder durch Belastung ausgelöste paranoide Vorstellungen oder schwere dissoziative Symptome.
Kriterien der
Borderline-Persönlichkeitsstörung.
F60.30
impulsiver Typus
Mindestens
drei der folgenden Eigenschaften oder Verhaltensweisen müssen
vorliegen:
- deutliche Tendenz unerwartet und ohne Berücksichtigung der Konsequenzen zu handeln;
- deutliche Tendenz zu Streitereien und Konflikten mit anderen, vor allem dann, wenn impulsive Handlungen unterbunden oder getadelt werden;
- Neigung zu Ausbrüchen von Wut oder Gewalt mit Unfähigkeit zur Kontrolle explosiven Verhaltens;
- Schwierigkeiten in der Beibehaltung von Handlungen, die nicht unmittelbar belohnt werden;
- unbeständige und unberechenbare Stimmung.
F60.31
Borderline Typus
Weiter
müssen mindestens zwei der folgenden Eigenschaften und
Verhaltensweisen vorhanden sein:
- Störungen und Unsicherheit bezüglich Selbstbild, Zielen und „inneren Präferenzen“ (einschließlich sexueller);
- Neigung sich in intensive aber instabile Beziehungen einzulassen, oft mit der Folge von emotionalen Krisen;
- übertriebene Bemühungen, das Verlassen werden zu vermeiden;
- wiederholt Drohungen oder Handlungen mit Selbstbeschädigung;
- anhaltende Gefühle von Leere.